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Renovierung Heizung

In meinem Haus ist noch das aus den 80ern stammende Ein-Rohr-System verbaut. Das sicherlich weil es damals (1978) Stand der Dinge war und wie so vieles an diesem Haus aus Kostengründen. Nun ist es so, dass die verwendeten Stahlrohre nach 30 Jahren schon eine tickende Zeitbombe sind. Das Problem sind dabei Durchrostungen. Diese gehen meist nicht von innen aus, da das Wasser im Inneren „tot“ ist. Es hat im Laufe der Zeit sein Sauerstoff abgegeben und somit kann das Rohr nicht mehr mit diesem oxidieren. Von aussen auf das Rohr treffendes Wasser kann hierbei aber zu einem großen Problem werden. Es kann überall im System, z.B. auch in Wänden, zu Korrosion bis zum Rohrbruch führen.

Diese Vorüberlegung, gepaart mit der Überlegung weg vom Erdöl zu regenerativen Heizsystemen zu gehen brachte mich dazu über eine Alternative nachzudenken.





Raumheizung

Um Wärme in einen Raum zu bringen gibt es verschiedene Systeme. Am verbreitetsten ist hier wahrscheinlich das System mit Wasser als Wärmeträger. Sogenannten Heizkörpern. Eher in Problembereichen oder wenn ein Raum nachträglich beheitz wird, setzt man auf elektrische. meist Infrarot-, Heizungen. Das liegt am hohen Ressourcen (Energie→Geld) Verbrauch. Auf Heizlüfter oder Baby-Heizstrahler genauso wie veraltete Systeme wie Öl-Raumheizungen möchte ich hier nicht eingehen.

Ein-Rohr-Raumheizung

Wie eingangs erwähnt besteht mein derzeitiges Heizsystem aus einer Einkreis-Heizung. Das bedeuet das warme Wasser wird von Heizkörper zu Heizkörper weitergereicht und wird dadurch immer kälter. Dieses System war in den 80'ern gebräuchlich und war auch recht preiswert.

Gegen diese Art von Heizung sprechen bei meinem Vorhaben verschiedene Gründe:

  1. Wärmepumpen bzw. energieeffiziente Heizsysteme fahren eine um die Hälfte geringeren Vorlauftemperatur. Diese beträgt bei diesen System 70-80°C. Was aber durch die Tatsache, dass Röhrenheizkörper installiert sind verstärkt wird.
  2. In meinem speziellen Fall sind Stahlrohre eingesetzt worden, welche früher oder später zur Leckage neigen.
  3. Räume können nicht gleichmäßig gesteuert werden, da die Wärme an späteren Heizkörpern davon abhängt wie viel Wärme im vorherigen Raum abgegeben wurde.
  4. … noch was!?

Zwei-Rohr-Raumheizung

Das System bezieht sich nur darauf wie die Heizung angefahren wird. genauso wie das Einrohr-System. Es ist heute Stand der Dinge und ich werde dieses System auch verwenden. Es werden an jeden Heizkörper zwei Rohre gelegt. Vorr- und Rücklauf. So bekommt jeder Heizkörper die selbe Heizleistung. Hier werden heutzutage Niedertemperatur-Heizkörper eingesetzt um die Vorlauftemperatur gering zu halten. Leider ist auch hier das Problem, dass die Heizkörper, meiner Meinung nach, unschön sind und Platz im Raum fressen.

Fußbodenheizung

Am effektivsten, kombiniert mit einer Wärmepumpe, ist eine Fußbodenheizung. Sie benötigt die geringste Vorlauftemperatur um die selbe Heizleistung zu erreichen. Leider ist dieses System für eine Gebäudesanierung auch das aufwendigste. Hier werden normalerweise Rohre in den Estrich-Aufbau eingebracht, welche später von Wasser durchflossen wird. Das Heizungsystem ist so effetiv, weil es direkt mit Infrarotstrahlung arbeiten kann. Diesen Vorteil haben auch Flächenheizungen in der Wand- und Deckenheizungen. Normale Heizkörper erwärmen die sie durchfließende Luft. Was auch immer eine Luftströmung im Raum mit sich zieht.

Sanierungssysteme

Sanierungssysteme haben den Vorteil, dass sie ohne entfernen des bestehenden Estrichs bzw direkt auf tragfähigem Boden montiert werden kann und gleichzeitig mit einer geringen Höhe - 15-21mm - aufwarten können. Sie werden einfach auf dem bestehenden Boden verlegt und später mit einer Vergussmasse geschlossen um wieder eine ebene Fläche zu erreichen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Untergrund tragfähig und eben ist. Ich beginne im Dachgeschoss mit der Sanierung und dort auch zuerst nur mal das Bad. Dort besteht der Bodenaufbau aus einer Balkenlage, die mit einem nivellierten OSB-Platten-Verbung geschlossen ist. Das bedeutet „Holzboden 20mm stark“. Da dieser Boden direkt vor der Verlegung der Heizung eingebaut wurde muss die Oberfläche nicht vorbehandelt werden. Einfaches Absaugen reicht. Ich habe mich für HSP 34 von der Firma PCI entschieden um den Boden zu verschliessen. Diese Masse ist speziell für Holzuntergründe vorgesehen und ist daher auch etwas flexibler als gewöhnliucher Fliessestrich.





Berechnungen Heizleistung

Um zu wissen, wie die entsprechenden Leitungen, Anschlüsse und Pumpen auszulegen sind, muss zuerst die Heizleistung berechnet werden. Ich weise hier darauf hin, dass ich kein Fachmann bin und nur nach meinen Recherchemöglichkeiten und Wissen berechne und auslege.

Dachgeschoss

In meinem Fall besteht das Dachgeschoss aus einem Treppenaufgang, einem Kleinen Bad mit Dachgaube, und je einem Schlaf-, Gäste- und einem Kinderzimmer. Um die Heizleistung zu berechnen wird ein Wert für die abzugebende Heizleistung pro Quadratmeter angenommen. Dazu ist zu ermitteln wie das Haus isoliert ist bzw. zumindest nach welchem Standard gebaut wurde. (Aus welchem Jahr das Haus stammt). Wie so viele ist auch mein Energieausweis vom Hauskauf im Grunde wertlos. Es wurde die benötigte Heizleistung errechnet anhand des Ölverbrauchs meines Vorbesitzers. Hier ist zum Beispiel die Heizleistung für das Erzeugen von warmen Brauchwasser nicht herausgerechnet. Was beim Heizen keine Rolle spielt. Ausserdem weiß ich aber, dass er gerne Raumtemperaturen von bis zu 25°C hatte und im Sommer sein Brauchwasser nicht über den Elektroboiler mit PV-Anlage sondern auch über Öl geheizt hatte.


Ohne jegliche Bereinigung komme ich auf einen Energieverbrauch von 117,6 kWh/(m²*a).
In meinem Fall wurde das Dach mit 180mm Zwischensparren-Isolierung neu isoliert und nach Abschluss meiner Renovierungen ist nach unten mit 200mm Steinwolle gegen Schall und Wärme isoliert. Bis auf das Fenster in der neu errichteten Dachgaube im Bad sind alle Fenster zwiefach isoliert mit einem angenommenen Wärmedurchgangswert von 1,1. Bis zum Ende der Renovierungen möchte ich ein Gebäudestandard nach EnEV 2016 erreichen mit einem U-Wert von 0,35. Meine gemittelte Zieltemperatur soll 22°C betragen.
Meine gemittelte Aussentemperatur ist -15°C.
Um meine Werte später in die Formel einsetzen kann müssen meine temperaturen gegen den absoluten Nullpunkt normalisiert werden:
22°C ≈ 295K
-15°C ≈ 258K
Somit ist die maximale Temperaturdifferenz zwischen Innen und Aussen: 295K - 258K = 37K

Die im Dachgeschoss beheizte Grundfläche beträgt:
23 + 4,92 + 37 ≈ 65 m²

Somit kann ich in die Formel für den U-Wert von 0,35 W/(m² * K) * Temperaturdifferenz einsetzen:

65m² * 0,35 W/(m² * K) * 37K = 0,841,75kW
Anhand der unten stehenden Tabelle könnte ich theioretisch mit einetr 12mm Zuleitung anfahren. Da ich ahber zumindest nicht sofort den U-Wert von 0,35 erreiche und ich mit etwas Übercshuss fahren muss verwende ich hier 20mm Rohre. So vermeide ich auch fliessgeräusche in den Rohren.





Heizungsanlage

„Zum Zeitpunt dieses Aufschriebs ist meine Entscheidung schon gefallen, daher gehe ich auf entsprechend nicht in Frage kommende Systeme nicht all zu tief ein !!“

Auf der Suche nach einem regenerativen Heizsystem kam ich recht schnell auf die Wärmepumpe. Das hat folgende zwei Hintergründe:

  1. ich habe schon eine PV-Anlage auf dem Dach
  2. wenn ich schon vom Öl weg gehe, dann doch bitte (vor Ort) emmissionsfrei.

Derzeit liegen Pelletsheizungen sehr im Trend. Ich halte dies aber für eben einen Solchen. Einen Trend. Mit den Pellets ist man wieder abhängig vom Lieferanten und dessen Preisvorstellung und hat gleichzeitig weiterhin Abgase, von denen mir keiner garantiert, dass sie nicht auch besteuert werden wenn der Trend nachlässt. Weiterhin werde ich wahrscheinlich meinen Kamin sanieren oder ab- und neu aufbauen müssen (oder halt einen wunderschönen Edelstahl Aussenkamin).

Eine recht neue Alternative wäre in Gebieten, die mit Erdgas erschlossen sind die Brennstoffzellenheizung, die mir meinen benötigten Strom erzeugt und durch die Wandlung entstehend auch noch meine Bude heizt. Dieses System kommt leider wegen der Abhängigkeit vom Anbieter und auch wegen der fehlenden Erschließung, nicht in Frage.


Die Wärmepumpenheizung

Eine Wärmepumpe funktioniert wie eine umgekehrte Klimaanlage oder Kühlschank. Sie komprimiert ein Medium, welches sich durch Hinzufügen dieser Energie erwärmt und entzieht diese Wärme dem Medium und dekomprimiert dieses wieder. Nun ist das Medium sehr kalt und nimmt durch ein sie umgebendes Medium (Luft/Wasser/Erdreich) wieder Wärme auf. Nach einiger Recherche kam ich zu dem Schluss, dass bei mir auf etwa 850hm eine reine Luft/Wasser-Wärmepumpe nicht ausreichend Wärme erzeugen wird. Eine Luft/wasser-Wärmepumpe entzieht Energie der Umgebungsluft und gibt sie an das Wasser in der Heizung (Brauchwasser auch) ab. Im Winter wird es hier zu kalt, ich müsste mit etwas anderem wie:

  • Solarthermie (Begrenzt möglich)
  • ÖL
  • Holz
  • Pellets

zuheizen. Was den Positiven Effekt und die Einsparung an Platz im Heizraum drastisch reduziert.

Eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe wäre auf meinem grundstück zwar technisch möglich - ich habe eine Quelle unter dem Grundstück - die Auflagen und die Dauer der Beantragung ist aber rieseig, daher nicht möglich.

Also bleit nur eine Pumpe, die durch Geothermie auf ihre Leistung kommt. Dies kann durch eine Erdbohrung geschehen, es kann aber auch ein Flächenkollektor im Boden vergraben werden.


Geothermie-Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe, die ihre Wärme dem Erdreich entzieht. Auf diesem Feld gibt es verschiedene Ansätze. Die beiden, die in unseren Breitengraden zum Einsatz kommen sind entwerder der Flächenkollektor oder die Erdbohrung.


Der Flächenkollektor
Grafik: Buderus Heiztechnik / ASUE e.V

Da mein Grundstück für ein Gerät, welches eine Erdbohrung durchführt sehr schlecht anfahrbar ist und in diesem Fall auch recht wenig selbst an Arbeit geleistet werden kann, kommt die Bohrung nicht in Frage. Bleibt also der Flächenkollektor. Dazu muss etwa 1,4m tief ausgegraben werden und ein Rohrsystem oder Sogenannte Flächenkollektoren eingegraben werden. Die Gesamtfläche die benötigt wird, ergiebt sich aus der Wärmemenge die dem Erdreich entnommen wird bzw der entsprechenden Heizleistung die benötigt wird.

„Zur Berechnung der benötigten Fläche kam ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, da ich erst einmal die Raumheizungen erneuern musste !!“

Laut den Angebots meines heizungsbauers benötige ich etwa 200qm. Infos zur Berechnung hier: https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/erdwaerme/erdwaermekollektoren/flaechenkollektor



Quellen

haus/renovierung/heizung.txt · Zuletzt geändert: 2020/12/08 08:09 von koneca